Der Goldjunge ist wieder da
Nach über 20 Jahren Abwesenheit ist der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) oder auch Skabiosen-Scheckenfalter genannt, überraschend im Kreis Höxter wieder aufgetaucht. Erfasst wurde das Vorkommen bereits im letzten Jahr von den beiden Schmetterlingsexperten Rudolf Pähler und Dietmar Hahn und konnte in diesem Jahr von Mitarbeitern der Landschaftsstation im Kreis Höxter bestätigt werden. Der Skabiosen-Scheckenfalter ist eine der am stärksten gefährdeten Falterarten in Deutschland und gilt in NRW bereits als vom Aussterben bedroht. Weitere Vorkommen in NRW sind evtl. noch in der Eifel und im Siegerland vorhanden.
Doch nicht nur der Skabiosen-Scheckenfalter hat sich im Kreis Höxter zurückgemeldet, auch der Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia), eine weitere Rarität, welche seit über 40 Jahren als ausgestorben galt, konnte in diesem Jahr erstmalig wieder erfasst werden. Inwieweit das plötzliche Auftreten dieser seltenen Arten mit natürlichen Bestandsschwankungen zusammenhängt oder auf die derzeitigen Klimaverhältnissen zurückzuführen ist, lässt sich aktuell noch nicht beantworten. Die nächsten Jahre werden jedoch zeigen, ob es sich bei den Vorkommen um kurzzeitige Ausnahmeerscheinungen handelt oder ob sich die bedrohten Falterarten wieder langfristig im Kreis Höxter etablieren können.
Nicht nur das Auftreten seltener Falterarten zeichnet den Kreis Höxter als wesentliches Faltergebiet in NRW aus, sondern auch die hohe Artenzahl an Tagfaltern insgesamt. Aktuell leben im Kreisgebiet ca. 100 verschiedene Tagfalterarten in den unterschiedlichsten Lebensräumen. Egal ob entlang von kalkreichen Berghängen, auf extensiven Grünlandflächen oder in durchlichteten Waldgebieten überall kann man zurzeit diese filigranen Fluginsekten beobachten. Auch in Ihrem heimischen Vorgarten kann sich eine Vielzahl von Faltern einfinden, sofern dort ein ausreichendes Blütenangebot vorhanden ist. Falterfreundliche Saatgutmischungen sind inzwischen von vielen verschiedenen Anbietern und Institutionen im Handel erhältlich.
Natürlich sind wir auch sehr an Meldungen von Ihnen interessiert. Wenn sie also eine besondere Sichtung haben oder eine Frage zu möglichen Vorkommen, dann melden Sie sich einfach bei uns (am besten per Email an: info@landschaftsstation.de).