Der Schwarzblaue Ölkäfer - Insekt des Jahres 2020

Ölkäfer (Meloe proscarabaeus)
Seit kurzem erfreut sich der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) am Zuwachs seines Bekanntheitsgrades, denn er wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Insekt des Jahres 2020 gewählt. Zum vierten Mal seit Beginn der Auszeichnung im Jahr 1999 fällt damit die Wahl wieder auf eine Käferart.
Der Schwarzblaue Ölkäfer wird im Volksmund auch „Maiwurm“ genannt, was sich auf sein verstärktes Vorkommen vor allem in diesem Monat bezieht. Aktuell ist also die beste Zeit, dem diesjährigen König des Insektenreichs bei Spaziergängen über den Weg zu laufen. Als Erkennungsmerkmale können dabei neben der schwarzblau schimmernden Farbgebung die verkürzten Flügeldecken dienen, die zum Leibesende hin stark auseinanderklaffen. Ein großer Teil des Hinterleibs (= Abdomen) ist dadurch frei sichtbar.
Die Art ist vor auf allem an sandigen und extensiv genutzten Standorten zu finden, welche einen hohen Anteil an offenen Bodenstellen aufweisen. Dazu zählen zum Beispiel Trockenrasen, Streuobstwiesen oder Heidestandorte aber auch Bahndämme und sandige Wegeböschungen werden regelmäßig von den Käfern besiedelt.
Trotz hoher Reproduktionszahlen von bis zu 9500 Eiern pro Eiablage gilt der Schwarzblaue Ölkäfer in West- und Nodwestdeutschland als gefährdet und wird auf der Roten Liste geführt, denn neben dem zunehmenden Lebensraumverlust, sind auch die Zahlen der Wirtsbienen, auf welche die Käferlarven zur Weiterentwicklung angewiesen sind, stark rückläufig.
Um die aktuelle Bestandssituation dieser besonderen Käferart im Kreis Höxter zu erfassen, bittet die Landschaftsstation daher darum, vermehrt auf den Ölkäfer zu achten und Beobachtungen an die Landschaftsstation (info@landschaftsstation.de) zu melden.
Nachtrag: Bei Sichtung eines Exemplares sollte der direkte Kontakt vermieden werden, da die Käfer den hochgiftigen Wirkstoff (Cantharidin) verbreiten können.
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