• E-Mail : info@landschaftsstation.de

  • Telefon : (05643) 94 88-00

  • Fax : (05643) 94 88-01

  • Kontakt

 

Achtung Maiwurm !


Meloe cf proscarabaeus

Schwarzer Maiwurm (Meloe cf proscarabaeus)(Foto: M. Lohr)

In den letzten Tagen erreichten die Landschaftsstation vermehrt Meldungen von dunkel-blau-schwarz glänzenden, bis über 3 cm langen Insekten, die mit kurzen Flügeln und einem länglichen, verdickten Hinterleib auf dem Boden umherlaufen. Dabei handelt es sich um Ölkäfer, die in den kommenden Wochen zur Fortpflanzung schreiten. Ihrer plumpen, länglichen Gestalt und ihrem Erscheinen im Frühjahr verdanken die Tiere noch einen weiteren Namen – Maiwurm. Am häufigsten zu beobachten ist der Schwarze Maiwurm, mit wissenschaftlichem Namen Meloe proscarabaeus.

Um sich gegen Fressfeinde zu wehren, können die Käfer eine hochgiftige Flüssigkeit absondern. Deshalb sollten die Tiere nicht hochgenommen oder angefasst werden. Bestaunen und Fotografieren ist aber ausdrücklich erlaubt und erwünscht. Denn die Landschaftsstation sammelt Beobachtungsdaten der spannenden und selten gewordenen Tiere.

Die Lebensweise der Ölkäfer ist außerordentlich spannend. Der aufgedunsene Hinterleib der Weibchen birgt bis weit über 10 000 Eier. Aus den Eiern, die die Weibchen nach der Paarung im Frühjahr ablegen, schlüpfen nach kurzer Zeit Larven, die auf Blüten klettern. Dort warten sie auf Wildbienen, die dort Nektar trinken oder für ihren Nachwuchs Blütenpollen sammeln. An diesen krallen sich die Ölkäfer mit ihren Klauen dann fest und lassen sich per Flugtaxi in den Bau der Wildbienen tragen. Dort missachten sie dann jedoch die unfreiwillige Gastfreundschaft der Wildbienen: sie fressen zunächst unbemerkt das Bienenei und ernähren sich dann von dem für den Bienennachwuchs angelegten Pollen-Nektar-Vorrat – sie gehören – ähnlich wie der Kuckuck im Vogelreich – zu den Brutparasiten.

Copyright © 2024 Landschaftsstation Höxter - Alle Rechte vorbehalten - Impressum - Datenschutzerklärung.

Scroll to Top