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Das Steinerne Haus


Die historische Fassade und der Eingang zum Steinernen Haus (Foto: NRW-Stiftung/Frank Grawe)

Im Mittelalter gehörten aus Stein errichtete Häuser zu den Raritäten. Das um 1300 als Adelshaus erbaute Steinerne Haus war in jener Zeit eine der wenigen aus massivem Stein errichteten Gebäude rund um Borgentreich. Anhand historischer Quellen ist davon auszugehen, dass die Zisterziensermönche des Klosters Hardehausen das Steinerne Haus ab 1405 in Besitz nahmen, es „wegen der großen Unsicherheiten im Lande“ als Wohnsitz anlegten und darin Getreide lagerten - das Zehntel der Ernte, das die Bauern der Kirche als Steuer zahlen mussten.

Nach der Säkularisierung im Jahr 1803 ging das Kloster an den preußischen Staat, der das Steinerne Haus 1848 an die Stadt Borgentreich verkaufte. Von 1920 bis 1952 diente das Gebäude als Schule, wurde danach noch einige Jahre als Wohnung genutzt und stand schließlich rund drei Jahrzehnte leer – bis die am Aufbau einer Biologischen Station interessierten Vereine bei der Suche nach einer Geschäftsstelle auf das städtische Gebäude aufmerksam wurden.

Der denkmalgeschützte Dachstuhl des Steinernen Hauses (Foto: NRW-Stiftung/Frank Grawe)

Heute ist das Steinerne Haus wiederum eine Rarität: Das Gebäude mit den wuchtigen Mauern und den kleinen Fenstern ist nicht nur das älteste Haus Borgentreichs, der im 12. Jahrhundert erbaute profane gewölbte Keller gilt als ältester Keller in der Region. Doch auch die zur Jahrtausendwende durchgeführten Umbaumaßnahmen machen das Steinerne Haus zu einer Besonderheit. In enger Abstimmung mit der Stadt Borgentreich beantragte die Landschaftsstation ergänzend zur Städtebauförderung eine anteilige Förderung zur Sanierung des Gebäudes bei der NRW-Stiftung. Die denkmalschutzgerechten Maßnahmen waren so geplant, dass aus dem Steinernen Haus ein modernes Niedrigenergiehaus wurde. Die erfolgreiche Sanierung des Gebäudes verdankt die Landschaftsstation insbesondere dem Warburger Architekten Klaus Schulz, der seine Leidenschaft für ortsbildprägende historische Bauten als uneigennütziger, mit vollem Herzen engagierten Motor der baulichen Maßnahmen zum Wohle des Vereins und der Stadt ausleben konnte.

Der fast 900 Jahre alte Gewölbekeller (Foto: NRW-Stiftung/Frank Grawe)

Dem Denkmalschutz bleibt so ein Schmuckstück erhalten. Zudem besitzt hier nicht nur der Naturschutz im Kreis Höxter seit Anfang des 21. Jahrhunderts eine feste Adresse, auch der Bundesverband der Regionalbewegung sowie die örtliche Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal“ waren mit ihren Geschäftsstellen bis zum Jahr 2024 ein fester Bestandteil im Steinernen Haus. Nachdem die Landschaftsstation ihr Team insbesondere in den Jahren 2023 und 2024 personell erheblich verstärken konnte, ist sie inzwischen der alleinige Nutzer im Haus.

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